Crowdinvesting
Robert Kopka28.07.20254 Min. Lesezeit

Crowdinvesting: Wachstum mit der Crowd

Crowdinvesting hat sich im DACH-Raum zu einer spannenden Finanzierungsoption für Gründerinnen und Gründer entwickelt. In den letzten Jahren verzeichnete das Modell starkes Wachstum. Während in der Vergangenheit vor allem Immobilienprojekte profitierten, entdecken zunehmend auch Startups und kleinere Unternehmen die Vorteile dieser Form der Kapitalaufnahme. Für viele junge Unternehmen kann Crowdinvesting der erste große Schritt sein, um eine Community aufzubauen, Sichtbarkeit zu gewinnen und Kapital zu beschaffen, ohne direkt Anteile an Investoren abzugeben.

Wie funktioniert Crowdinvesting?

Beim Crowdinvesting stellst du dein Unternehmen und dein Finanzierungsvorhaben auf einer spezialisierten Online-Plattform vor. Dort erklärst du, wie viel Kapital du benötigst, wofür du es einsetzen willst und welche Konditionen du anbietest. Interessierte Privatanlegerinnen und Privatanleger können dann bereits ab kleinen Beträgen in dein Unternehmen investieren.

Das gesammelte Kapital fließt in der Regel als sogenanntes Mezzanine-Kapital in dein Unternehmen. Das ist eine Mischform aus Eigen- und Fremdkapital, die dir mehr Flexibilität bietet. Die Beteiligung der Crowd erfolgt häufig in Form eines nachrangigen Darlehens oder einer stillen Beteiligung. Alternativ sind auch Wandelanleihen oder echte Eigenkapitalbeteiligungen möglich, je nach Plattform und rechtlichem Rahmen. Das heißt, du gibst zwar Beteiligungsrechte ab, aber in vielen Fällen ohne Stimmrechte oder Mitspracherecht der Investoren.

Vorteile von Crowdinvesting

Ein zentraler Vorteil liegt darin, dass du Kapital einsammeln kannst, ohne sofort klassische Venture-Capital-Investoren oder Banken einbinden zu müssen. Die Crowd übernimmt das Risiko und du behältst in der Regel die Kontrolle über dein Unternehmen.

Crowdinvesting eignet sich besonders dann, wenn du ein Produkt oder eine Dienstleistung anbietest, die eine breite Zielgruppe anspricht. Denn die Investorinnen und Investoren können gleichzeitig auch deine ersten Kunden, Multiplikatoren und Markenbotschafter werden. So erreichst du Sichtbarkeit und Finanzierung zugleich. Gerade in frühen Phasen oder bei Markteintritten bietet das Modell eine gute Kombination aus Kapitalaufnahme und Marketing.

Ein weiterer Pluspunkt ist die Flexibilität: Du kannst oft zwischen verschiedenen Beteiligungsformen wählen und so das Modell finden, das am besten zu deinem Unternehmen passt. Zudem lässt sich Crowdinvesting mit anderen Finanzierungsarten kombinieren, etwa als Ergänzung zu Eigenmitteln oder Bankkrediten.

Nachteile von Crowdinvesting

Trotz aller Vorteile solltest du die Risiken und Herausforderungen realistisch einschätzen. Der Aufwand für die Vorbereitung und Durchführung einer Crowdinvesting-Kampagne ist nicht zu unterschätzen. Du brauchst eine überzeugende Präsentation, transparente Unterlagen und klare Antworten auf Fragen der Crowd.

Auch der rechtliche Rahmen bringt Verpflichtungen mit sich. Du musst je nach Höhe der Finanzierung bestimmte Informationspflichten erfüllen und haftest für fehlerhafte Angaben. Zudem ist das eingesammelte Kapital oft teuer: die Zinsen oder Gewinnbeteiligungen an die Crowd liegen meist höher als bei klassischen Bankkrediten.

Scheitert die Kampagne, gibt es keine Finanzierung. Kommt die gewünschte Zielsumme nicht zustande, erhalten die Investoren ihr Geld zurück und das Unternehmen geht leer aus. Der gesamte Aufwand für Planung und Kommunikation war dann umsonst. Wer Crowdinvesting plant, sollte sich deshalb gut vorbereiten und realistisch einschätzen, ob genügend Interesse am Markt besteht.

Crowdinvesting in Deutschland und Österreich

In Deutschland und Österreich gibt es seit einigen Jahren eigene gesetzliche Regelungen für Schwarmfinanzierungen. In Deutschland erlaubt das Kleinanlegerschutzgesetz Finanzierungen bis 2,5 Millionen Euro ohne vollständigen Wertpapierprospekt. In Österreich liegt die Grenze sogar bei 5 Millionen Euro pro Jahr. In beiden Ländern musst du je nach Finanzierungshöhe ein Informationsblatt bereitstellen und bestimmte Investorenlimits beachten.

Für dich als Gründer oder Gründerin bedeutet das: Du kannst Crowdinvesting rechtssicher nutzen, solange du die Spielregeln kennst. Viele Plattformen unterstützen dich dabei und stellen die notwendigen Vorlagen und Prozesse zur Verfügung. Achte bei der Auswahl auf Sitz, Ausrichtung und die Investorenzielgruppe der Plattform, damit sie zu deinem Unternehmen passt.

Unser Fazit

Crowdinvesting ist ein spannendes Finanzierungsmodell für Gründerinnen und Gründer, die Kapital, Sichtbarkeit und Community-Aufbau miteinander verbinden wollen. Es eignet sich besonders für Unternehmen mit einem skalierbaren Geschäftsmodell und einer überzeugenden Geschichte, die viele Menschen begeistert.

Du solltest jedoch Zeit in die Vorbereitung investieren, die rechtlichen Rahmenbedingungen kennen und offen mit Chancen und Risiken umgehen. Wenn du das beherzigst, kann Crowdinvesting ein wertvoller Baustein auf dem Weg zum Wachstum deines Unternehmens sein.

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